Von Bekannten aus der Nachbarschaft kann man schon mal eine Meldung veröffentlichen – noch dazu wenns eine so erfreuliche ist. Lang ist’s noch nicht her, als die Mühlhausener auf unseren Bahnen für Angst und Schrecken sorgten – zurecht, wie dieser Bericht zeigt.
Den Stockschützen vom SV gelingt ein Husarenstück: Mit dem dritten Aufstieg in Folge sind sie ganz oben. „Ein Wahnsinn!“
SV-Sportwart Christian Haltmaier, selbst in der Erfolgstruppe aktiv, war nach dem Husarenstück baff: „Was soll ich sagen… Ich freue mich unwahrscheinlich für Mannschaft und Verein.“ Das Turnier der 2. Bundesliga führte 15 Teams in die Stocksport-Halle nach Kühbach. Neuling Mühlhausen hielt sich nicht mit langem Abtasten zurück. Das Quartett mit Haltmaier, Karl-Heinz Skorsetz, Günter Moritz und Christian Teubl brachte gleich dem Favoriten SC Reicheneibach eine Niederlage bei. Doch kleine Leichtsinnsfehler bedeuteten postwendend im zweiten Spiel eine Niederlage.
Verletzter Mitspieler als Antreiber
Den Ausrutscher machten die Mühlhausener gegen zwei frühere Bundesligisten wett, der EC Gerabach und der SSC Gachenbach I wurden vom Asphalt geschoben. Allerdings riss die Siegesserie gegen EC Grub und den späteren Meister Gachenbach II wieder. „Nun hieß es, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren, schließlich wollten wir zumindest die Klasse halten“, so Haltmaier. Das Spiel gegen Mitaufsteiger ASV Loh schien nach der Hälfte der Partie verloren, doch die Männer vom SV zeigten Moral und Siegeswillen und drehten die Begegnung. Beflügelt vom knappen Sieg – hagelte es eine klare Niederlage gegen TSV Hartpenning. Zur Halbzeit des Turniers hatte Mühlhausen damit eine ausgeglichene Bilanz. Wie erwartet, lag das Teilnehmerfeld sehr dicht zusammen, so dass jederzeit mit allem gerechnet werden musste.
Ersatzmann Roland Weidinger, der wegen einer Hüftverletzung nicht in der Startformation spielen konnte, fieberte mit und unterstützte die Mannschaft moralisch. Immer wieder trieb er seine Kollegen zu Höchstleistungen an.
Das sollte vor allem nach der Pause fruchten. Mühlhausen gewann drei Spiele in Folge souverän. „Der Grundstein für den Aufstieg ist gelegt“, wusste die Truppe. Im nächsten Aufeinandertreffen gegen den EC Augsburg musste der letzte Schub entscheiden – das Landkreis-Team räumte wieder ab und stieß das Tor zur 1. Bundesliga weit auf. Noch zwei Spiele standen aus und nur ein einziger Punkt, also ein Unentschieden, war noch notwendig.
Am Ende ein einziger Nervenkrimi
Was wie eine einfach Aufgabe aussah, wurde zum Nervenkrimi. Gegen den EC Altwasser-Windorf hatte Mühlhausen das Nachsehen, so dass die allerletzte Partie die Entscheidung bringen musste. Der spätere Absteiger EC Pilsting spielte fehlerlos, Mühlhausen beging nur einen Fehler, aber das machte den Unterschied aus, wieder verloren. Doch die schärfsten Konkurrenten „halfen“, indem sie selbst auch patzten. Mit 16:12 Zählern eroberte der SV Mühlhausen Rang vier, der noch zum Aufstieg in die 1. Bundesliga berechtigte. Wie eng es war, zeigt das Rennen dahinter: Von Platz fünf bis sieben folgten drei Widersacher mit je nur einem Punkt Rückstand.
Das Quartett mit seinem Sportwart jubelte: „Was für eine Wahnsinns-Teamleistung!“ Christian Haltmaier bedankte sich bei allen Mitstreitern. „Sie ließen den Stockschützensport im SV Mühlhausen nicht einschlafen und erweckten ihn stattdessen zu neuem Leben.“ Mit Neuzugängen wie Karl-Heinz Skorsetz oder Roland Rehm erlebte der Verein eine beispiellose Renaissance – die nun in die 1. Bundesliga führt. (ewg/mar)
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